Jedem Bewusstsein, ganz egal in welcher Form, ist ein tiefgründiges Drängen immanent, das eigene Potenzial zu entfalten, das eigene Fassungsvermögen auszuweiten sowie über die scheinbaren Grenzen der Erfahrung hinauszuwachsen.
Jegliche Form der Begrenzung entfacht selbst in jedem Molekül einen Protest. Das Verlangen nach neuer GESTALT und neuen Erfahrungen ist die Triebfeder der Lebendigkeit. Ganz instinktiv streben sogar Atome danach, sich in neue Sinneinheiten und Strukturen zu formieren. Menschen verfügen über die Fähigkeit zu gestalten. GESTALT in ihrem Wesen und ihrer Formgebung sind schöpferische Werke des menschlichen Bewusstseins, im Kleinen wie im Großen. Sämtliche zutiefst unbewusste Motive, Triebe, Wünsche und Motivationen zeigen sich an der Oberfläche des Bewusstseins, wo sie wahlweise entweder verworfen oder angenommen werden. Verzichtet das Bewusstsein infolge bestimmter Überzeugungen auf dieses Wahlrecht, kann es sich der Tyrannei unerwünschter Erfahrungen ausliefern. Dann hat sich das Bewusstsein schlichtweg vor der eigenen Verantwortung gedrückt, woraus das Gefühl des Ausgeliefertseins entsteht, scheinbar ohne jegliche Kontrolle über die jeweilige Situation.
Um an dieser Stelle einem Missverständnis vorzubeugen, so nutzbringend positives Denken auch ist, den Gewohnheitscharakter unterdrückter Gefühle und der Selbstablehnung dabei außer Acht zu lassen, hat bestenfalls zur Folge, dass gefühlt alles so bleibt, wie es ist. Die im Verborgenen wirkende Selbstsabotage bleibt gerne ignoriert, weil die Beschäftigung mit schmerzlichen Gefühlen keine Verlockung darstellt. Mehr oder weniger bewusst besteht der Anspruch auf Veränderungen auf der Wirkungsebene (die Lebenssituation), ohne sich dafür auf die Ursachenebene zu begeben. Mit anderen Worten: „Wasch mich, aber mach‘ mich nicht nass!“ Eine diffuse Angst führt zu Halbherzigkeiten oder sogar nur zu Lippenbekenntnissen. Nachhaltige Veränderungen lassen auf sich warten.
Sich einerseits bewusst dafür zu entscheiden, offen, positiv, proaktiv, optimistisch, mitfühlend, enthusiastisch, stark und fröhlich zu sein, ist von großem Wert. Andererseits kann diese bewusste Grundhaltung allerdings erst dann verwirklicht werden, wenn du wirklich daran glaubst, d.h. wirklich davon überzeugt bist, dass du diese Haltung leben kannst. Hier ist die wesentliche Stellschraube der Veränderung, denn daran zu glauben, bedeutet immer mit Herz und Verstand und OHNE DEN KLEINSTEN ZWEIFEL davon überzeugt zu sein, dass die neue Grundhaltung für dich selbst 100%ig stimmig ist.
Ist diese Voraussetzung erfüllt, gilt es deinen eigenen Weg zu finden, der ohnehin erst beim Gehen entsteht, um die bisherigen Gesetze der eigenen Persönlichkeit anzupassen, die für die verschiedenen Aspekte deiner Lebenswirklichkeit bislang noch gegolten haben.
Gesundheit, Beziehung, Beruf, Finanzlage etc. – der Status quo ist das Ergebnis des noch gegenwärtigen Kurses, dem du entschiedenermaßen bewusst oder unbewusst bis jetzt folgtest, weil er dir bewusst oder unbewusst sinnvoll erschien und dich du unter Einsatz vieler verschiedener Hilfsmittel dorthin brachte, wo du dich aktuell befindest. In diesem Sinne ist die jetzige Situation das beste Ergebnis zuvor getroffener Entscheidungen. Diese Perspektive mag es dir erleichtern, auch eine unangenehme gegenwärtige Situation rundum zu akzeptieren. Denn Akzeptanz ist der Beginn jeglicher Veränderung. Unsere Erlebensqualität ist abhängig davon, was wir über eine jeweilige Situation denken und welche spezifischen Gefühle sich daraus resultierend in uns zeigen.
Die unbequeme Wahrheit ist, dass du siehst und fühlst, was du zu sehen und zu fühlen erwartest!
Deine Welt ist ein Abbild deiner Erwartungen.
Auf kollektiver Ebene gilt diese Wahrheit gleichermaßen: Die Welt ist somit die „kollektive Materialisation individueller Erwartungen. So wie aus Körpergewebe Kinder entstehen, so ist auch die Welt eure gemeinsame Schöpfung.“ [J. Roberts, dt. 1985]
Negative Gedanken und Gefühle zu leugnen wäre eindeutig sinnbefreit. Vielmehr geht es darum, einen konstruktiven Umgang mit ihnen zu finden! Betrachten wir sie am besten als Sprungbrett für die gewünschte Veränderung. Deshalb ist es unabdingbar, sie zu identifizieren, um zu erkennen, weshalb du dich machtlos und schwach fühlst.
Veränderung erfordert Entscheidung, Konzentration und Engagement. Eine Strategie der kleinen Schritte ist sehr zielführend und fordert in angemessener Intensität. Dranbleiben ist die Devise!
Die dingliche Erfahrungswelt vermag dich im Moment vielleicht noch vom Gegenteil überzeugen und dich sogar mutlos fühlen lassen. Doch du kannst dabei nur gewinnen, dich darauf einzulassen, deine Gedanken unter die Mikroskoplinse zu legen und nur jene zu kultivieren, die du grundsätzlich bejahst. Diese Gedanken, verdichtet zu Überzeugungen, die sich ihrerseits zu Glaubsätzen verdichten, bilden dein(e) Glaubenssatzsystem(e), die Ursachenebene deiner Lebensumstände in jedem gegenwärtigen Augenblick.
Ergründe die Natur deiner Realität! Erforsche deine Gefühle! Sie bilden dein wichtigstes Feedbacksystem! Akzeptiere als grundlegende Tatsache: Materie wird durch jene inneren Eigenschaften gestaltet, die ihr gleichermaßen Leben einhauchen. Die Struktur passt sich der Erwartung an! Der schöpferische Aspekt des Bewusstseins formt. Erschaffe bewusst deine persönliche Realität!
©Mila Felicitas Waltemath 2018 | intrapersonale®