Das Weltbild ist wie ein dreidimensionales Gemälde

Im Geist entstehen lebendige Weltbilder. Wie ein dreidimensionales Gemälde, gemeinsam erschaffen von allen Mitmenschen. „Konturen“, „Schattierungen“, „Farben“ und Formen existierten zuallererst als ein mentales Gebilde. Jeder Stuhl war zuerst eine Design-Idee, die sich dann in der Tatsachenwelt manifestierte. Das Bemerkenswerte ist bei diesem dreidimensionalen Gemälde, dass die Kunstschaffenden selbst Teil des Gemäldes sind!

Die Tatsachenwelt ist die Welt der Wirkungen, wobei jede Wirkung einer mental-emotionalen Ursache entspringt. Jeder Handlungsimpuls entsteht im Geist, der wirkungsmächtigen Gestaltungskraft des Bewusstseins. Das innere Selbst entfaltet sich stets weiter hinsichtlich des Gewahrseins des SEINs und kann sich dabei immer wieder selbst überraschen.

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In gewisser Weise weißt du daher sehr wohl, was du tust, auch ohne dir dessen bewusst zu sein. Im Antlitz des Mitmenschen spiegelst du dich, nur so kannst du dich selbst erkennen. In deinen Lebensumständen und deiner aktuellen Lebenssituation spiegelt sich dein Glaubenssatzsystem wider, das dein Bewusstsein steuert. Die dreidimensionale Realität als Spiegel deines Bewusstseins!  Die Projektion eigener Gedanken, Erwartungen, Gefühle, wie Ängste und Wünsche bedeutet ihr Nachaußendrängen – von den inneren Dimensionen einer Persönlichkeit in die Tatsachenwelt, wodurch diese gleichsam gestaltet wird. Das erlaubt einen überaus spannenden Gedanken: Wer sich beobachtet fühlt, beobachtet sich selbst aus der Perspektive der eigenen Projektionen!

Insofern sind wir unser eigenes lebendiges Abbild: Was wir zu sein glauben, projizieren wir nach außen in die Verdinglichung bzw. Verkörperung. D.h., unsere unbewussten und bewussten Gedanken und Gefühle prägen und/oder verändern von einer gewissen Metaebene aus sogar das eigene Erscheinungsbild! Deine körperlichen Attribute sind somit geistigen Ursprungs, d.h. Projektionen, die sich manifestiert haben.

Deine Überzeugungen und Gefühle schaffen deine Erfahrungen und Ereignisse in der Außenwelt. In deinem psychischen Innern schaffst du die Ursachen für die Wirkungen im Außen. – Wie im Kleinen, so im Großen! So wie jedes Bewusstsein auf die individuelle Erfahrung wirkt, wirkt die Gesamtheit des Bewusstseins auf die Welt insgesamt  – aus einem kollektiven Gefühlston heraus. „Ich bau mir meine Welt, wie sie mir gefällt!“ sang wahrhaftig Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf. Die Welt ist somit das Ergebnis des kollektiven Bewusstseins.

Gedanken wachsen auf dem entsprechend vorbereitetem Mutterboden der eigenen Wahrheit.

Die eigene Wahrheit ist die Gesamtheit der eigenen Überzeugungen, die sich zu Glaubenssätzen und weiterhin zu Glaubenssatzsystemen verdichtet haben.

Und dennoch ist Alles stets im Wandel. Deine Persönlichkeit wandelt sich, auch ohne dass du dir dessen immer bewusst bist und du dich mit deinem Einmaligkeitsmuster wahrnehmen kannst. Wandel bedeutet, fortwährend zu sterben und wiedergeboren zu werden: mit jedem Einatmen, mit jedem Ausatmen sterben und entstehen wir neu.

Aus der Struktur der Psyche wächst das Ego hervor, das außerstande ist, sich selbst zu sehen, gleichsam wie die Augen, die sich selbst nur im Spiegel sehen können. Insofern blicken sowohl das Auge als auch das Ego nach außen, um dort Orientierung zu finden. Und in diesem Sinne sind beide Wahrnehmungsorgane für die Tatsachenwelt, die genau genommen als (lebendiges) Feedbackinstrument dient. Die äußeren Umstände, Ereignisse, Begebenheiten, Situationen, Interaktionen in der Welt der Materie bilden sich aus dem Zentrum deiner innersten Psyche und werden sichtbar. Die Sichtbarkeit fungiert somit als Feedback auf deine innere Gestimmtheit. Deshalb bewirkt eine Änderung des psychischen Zustands folgerichtig eine Veränderung der Erfahrungen. – Hierin besteht der einzige Weg, die eigene Lebenssituation zu verändern.

Stell dir vor, dass du in einer inneren lebendigen Dimension psychische Miniaturen all dessen schaffst, was du als deine äußeren Verhältnisse kennst. Deine Überzeugungen, Gedanken, inneren Bilder und Gefühle sind im Entstehen begriffene Erscheinungen und Ereignisse im Außen. – Das steckt hinter der Binsenweisheit, dass ALLES EINE FRAGE DER EINSTELLUNG IST!

Die (unausgesprochene) wechselwirksame Akzeptanz gewisser Tatsachen, gemeinsam mit deinen Mitmenschen, schafft so Tatsachen, die für mehr Menschen als nur für dich Gültigkeit haben und somit zu einem Teil eurer gemeinsamen Wirklichkeit werden. Gut erkennbar ist diese Dynamik, wenn sich gesellschaftliche Paradigmawechsel ad hoc konstellieren: unmittelbar zeigt sich das veränderte Bewusstsein im entsprechenden „Zeitgeist“.

Das bewusste Gestalten des dreidimensionalen Weltgemäldes als Entfaltung elektromagnetischer Lebensäußerungen (Gedanken- und Gefühlstöne), geschieht immer im JETZT. Einerseits formiert als räumliche Strukturen (Gegenstände) im Raum,  andererseits übersetzt in psychische Strukturen (Ereignisse) in der Zeit. Schon Kant erkannte Raum und Zeit für  uns als a priori, als Denkkategorien. Raum und Zeit bilden die neurologischen Rahmenbedingungen für unsere inneren Projektionen in das Außen der Tatsachenwelt. Wir werden in diese Welt geboren und akzeptieren Raum und Zeit als Grundvoraussetzung irdischen Lebens. Dazu gehören Ursachen und Wirkungen sowie sämtliche Polaritäten. Jegliche innere Erfahrung übersetzen wir daher in Begriffe, die in diesen Rahmenbedingungen enthalten sind.

 

©Felicitas Waltemath 2018 | intrapersonale®

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