Glaubenssätze verändern

Jeder Mensch beherbergt eine schier unglaubliche Menge an Überzeugungen, wobei der größte Anteil dieser Glaubenssätze solange »unsichtbar« bleibt, bis eine bestimmte Absicht formuliert wird.

Die dazu passenden Überzeugungen sind dann entweder unterstützend oder verhindernd. Treten Überzeugungen zutage, die gegensätzlich zueinander ausgerichtet sind, entsteht ein innerer Konflikt und damit auch Unbehagen. Ein »auf-der-Stelle-treten« bis hin zu brachialen Varianten der Selbstsabotage sind dann die Folge, denn ein sogenannter limitierender Glaubenssatz hat magnetische Wirkung: er zieht weitere ähnliche Gedanken nach sich.

Ein flüchtiger Gedanke bleibt nur solange wirkungslos, bis sich viele gleichartige Gedanken hinzugesellen, was dann möglich wird, sobald du deine Aufmerksamkeit auf diese Gedankenausrichtung lenkst. – Aufmerksamkeit lenkt die Energie! Wenn du durch deine Aufmerksamkeit und innere Fokusierung bewusst oder unbewusst ein neues Gedankensystem aufbaust, das in deinem Geist als deine Wahrheit anerkannt wird, wird dieses in dein bisheriges Glaubenssystem integriert und somit nicht mehr hinterfragt.

Da es sich bei einem Glaubenssystem um übernommenes »Wissen«, eigene Erfahrungen und Schlussfolgerungen handelt, ist es demzufolge auch veränderbar. Es liegt in deiner Entscheidung, welche »inneren Gesetze« du für ungültig erklärst und demzufolge keine Beachtung mehr schenkst.

Einen wesentlichen Anteil der Veränderung von Glaubenssätzen macht vor allem deine ACHTSAMKEIT aus, die dir bewusst macht, dass du deine Gedanken selbst wählen kannst. Sich für neue konstruktive Gedanken zu entscheiden, wieder und immer wieder, beschreibt die „innere Festplatte“ mit einem neuen Programm.

Wichtig ist dabei zu berücksichtigen, dass das »alte Programm« (häufig) zu Ausführungsproblemen des neuen Programms führen kann. Deshalb ist es unabdingbar, das »alte Programm« dahingehend unter die Lupe zu nehmen und mögliche Konfliktquellen mit dem neuen zu identifizieren.

Wenngleich durchaus zeitfaufwändig, hat sich dafür als grundlegend bewährt,  eine Inventur der eigenen Glaubenssätze durchzuführen. Eine solche Inventur ist weniger ein Ereignis als vielmehr ein Prozess, dem regelmäßig Zeit einzuräumen ist, damit das »innere Gesetzbuch« systematisch hinterfragt werden kann. Es geht hier um eine wertfreie Bestandsaufnahme, die wertvolle Unterstützung dabei leistet, »Selbstverhinderer« zu identifizieren. Häufig verunmöglichen diese »Selbstverhinderer« deine aufrichtige Absicht lebensfroh und zuversichtlich zu sein.

Den meisten Menschen fällt es relativ leicht, sich die eigenen Glaubensüberzeugungen hinsichtlich Politik, Geld, Gesundheit, Religion uswf. bewusst zu machen. Die tief verwurzelten Überzeugungen in Bezug auf die eigene Persönlichkeit samt der vorhandenen Möglichkeiten der eigenen Lebensumstände sind oft sehr viel schwieriger zu identifizieren. Das heißt, dass die Glaubenssätze über sich selbst ein blinder Fleck sein können.

Gute Anhaltspunkte liefern hier die Inhalte deines bewussten Denkens. Im Sinne der Achtsamkeit empfiehlt es sich sehr, das eigene Denken dahingehend zu beobachten, wann sich Gedanken einstellen, die in dir eine Abwehrreaktion erzeugen, weil sie anderen, ebenfalls als von dir gültig akzeptierten Überzeugungen widersprechen.

Vorurteile bewirken sehr häufig, dass bestimmte Informationen oder Wissensinhalte blockiert werden, so dass das Bewusstsein seinem naturgemäßes Bestreben, ein zutreffendes Bild dessen was ist zu präsentieren, nur sehr selektiv verfolgen kann. Das zu Überzeugungen verdichtete Denken bestimmt die Ausrichtung des Bewusstseins, insofern lässt sich Bewusstsein nur dann erweitern, wenn das Denken außerhalb der Schranken aus Vorurteilen stattfinden darf, um dort neue Impulse zu erhalten. Diese Voraussetzung ist die angenehme Variante, das eigene Glaubenssatzinventar zu verändern.

(©Felicitas Waltemath, 2014, überarb. 2017)

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