Inneres Wissen

„In jeder Persönlichkeit lebt ein Wissen um die Bedeutung der Existenz allen Seins. […] Jeder Mensch weiß auch zutiefst, daß sein bewußtes Leben von einer größeren Wirklichkeitsdimension abhängig ist. Diese größere Dimension kann sich zwar in einem dreidimensionalen System nicht materialisieren, aber das Wissen um sie flutet aus dem inneren Herzen des Seins. […]

Dieses innere Wissen versucht, sich innerhalb der physischen Landschaft einen Platz zu erobern, sich in physikalische Begriffe zu übersetzen. Jeder Mensch trägt also dieses innere Wissen mit sich herum, und bis zu einem gewissen Grade sucht er die Bestätigung dafür in der Außenwelt. […] Die Außenwelt spiegelt die innere Welt, wenn auch auf eine sehr unvollkommene Weise. Das innere Wissen läßt sich mit einem Buch über die Heimat vergleichen, das ein Reisender in die Fremde mitnimmt. Jeder Mensch wird mit der Sehnsucht geboren, diese Wahrheiten für sich selbst zu verwirklichen, obgleich er eine große Diskrepanz zwischen ihnen und der Umwelt feststellen muß.

Das ist das Dilemma des Ich, vor allem in seinen Anfangsstadien. Es sucht seine Antworten draußen, weil es seiner Natur entspricht, in der physischen Welt zu agieren. Es spürt jedoch gleichzeitig eine unbegreifliche, tiefe und bleibende Verbindung mit anderen Teilen des Selbst, die nicht zu seiner Domäne gehören. Es ist sich auch dessen bewußt, daß dieses innere Selbst über ein Wissen verfügt, auf das sich seine Existenz gründet.

Während es […] sich entfaltet, sucht es in der Außenwelt nach der Bestätigung dieses inneren Wissens. Das innere Selbst erhält das Ich (entspricht hier der Persönlichkeit; Anm. F.W) aufrecht durch den Rückhalt, den es ihm gibt. Es übersetzt seine Wahrheiten in physisch orientierte Daten, mit denen das Ich (entspricht hier der Persönlichkeit; Anm. F.W) umgehen kann. Dann projeziert es sie nach außen in physische Realität. Mit diesen Wahrheiten in materieller Form konfrontiert, fällt es dem Ich dann leichter, sie anzunehmen. […]

Das Streben des Menschen offenbart sich also immer als […] Projektion. Die Dramen sind freilich verschieden. Schließlich bauen sie sich ja von innen auf. […] Dies wird vom Selbst sehr geschickt eingefädelt, denn es weiß ganz genau, wovon sich das Ich beeindrucken lässt.“

[Jane Roberts 1972, dt. Taschenbuchausgabe 1986, S. 368-370]

Artikelthemen

↑ nach oben
error: Content is protected !!

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen